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Autor: Ela

Heilige Zeit in Amden

Zuerst traf mich ein Hexenschuss, fünf Tage später erlitt tatsächlich auch mein Mann einen. Das ist natürlich nicht schön. Aber was daraus entstand, umso mehr. Es schenkte uns nämlich die nötige Ruhe und Distanz, um uns eine kurze Auszeit zu zweit im Gebetshaus Amden zu gönnen, statt unseren Eltern im Haushalt zu helfen.

Gesundheitlich ging es uns bei der Abreise wieder ziemlich gut. Beim Packen hatte ich den Gedanken, auch den Abendmahl-Beutel mitzunehmen. Den hatte ich im September geschenkt erhalten. Wir fuhren an einem Freitagabend hin. Am nächsten Morgen erreichte uns die schockierende Nachricht: Israel wurde von den Hamas überfallen. Es war der 7. Oktober. Im Verlaufe des Tages wurden die Informationen aus Israel immer schlimmer. Wir beteten und tauschten uns mit den anderen Gästen aus. Wir alle waren bestürzt und überfordert.

Gegen Abend reifte in mir der Wunsch nach dem Abendmahl, um alle unsere Gedanken und Ängste vor Gott zu bringen. Wir luden die anderen ein, dann feierten wir zu dritt das Abendmahl und beteten. Es war ein heiliger Moment. Wir spürten Gottes Gegenwart und seine Zusage, dass er zu seinem Volk steht und Gerechtigkeit und Wahrheit ans Licht kommen.

Es war so wohltuend, eine unbeschreibliche Ruhe erfüllte den Raum und uns selbst. Uns wurde ganz neu bewusst: Jesus ist für uns gestorben. Und auch für den Unfrieden und alles Leid. Sein Friede erfüllte uns komplett. Was für eine Stütze! Was für eine Hoffnung!

Auch die restlichen Tage blieben wir als Ehepaar ganz nah bei Jesus. Wir wanderten und feierten in der Natur das Abendmahl. Es war eine segensreiche Zeit, trotz allen Unruhen. Wir sind geborgen in Jesus.

Werdet wie die Kinder

Vor Weihnachten durfte ich die wunderbaren Beutel von Abendmahl-to-go entdecken. Ich fuhr mit meiner Freundin und unserem Jüngsten (6 Jahre alt) zu Franziska, um einige Abendmahl-Beutel auszusuchen. Wir waren eine ganze Weile dort. Mein Sohn staunte. Und plötzlich sah er einen Beutel und meinte: «Mama, ich möchte diesen Beutel mit den Gitarren!». Ich dachte, oh nein, das ist also wirklich nicht nötig und vertröstete ihn…

Bei meinem zweiten Besuch bei Franziska, als ich wieder neue Beutel aussuchte, meinte sie: «Dieser war es doch, den dein Sohn unbedingt wollte. Den musst du ihm schenken.»

So machte ich es. An Weihnachten durfte er zum Schluss dieses Überraschungspaket auspacken. Wow, was für eine Freude, er hatte seinen eigenen Abendmahl-Beutel! Aber das war nicht alles: Noch unter dem Weihnachtsbaum packte er alles aus und sagte zu seinem zehn Jahre älteren Bruder: „Komm, wir nehmen zusammen das Abendmahl.“ Er erklärte seinem älteren Bruder alles und sie nahmen feierlich – inmitten von Geschenkpapier, brennenden Kerzen und vielen staunenden Augen – das Abendmahl ein.

So ging es weiter. Wir bekamen Besuch und er zeigte voller Freude seinen Abendmahl-Beutel. Sie kannten das nicht, was meinen Sohn jedoch gar nicht irritierte. Er sagte nur, dass sie es doch gleich zusammen nehmen können. Er betete, teilte das Brot und sprach dem Besuch Wahrheiten zu. WOW! Und dies alles, während ich am Kochen war…

Es kamen noch etliche weitere solch wunderbaren Situationen, wo er aus dem Nichts heraus mit der Idee kam, das Abendmahl zu feiern. Und ich musste mir immer zugestehen, es war genau richtig.

Da kommen mir einmal mehr Jesus Worte in den Sinn: «Werdet wie die Kinder.» Ja, von ihnen kann ich so viel lernen. An was habe ich Freude? Was habe ich zum Teilen? Und das einfach tun, egal was rund um mich herum gerade passiert. Es gibt nichts Besseres!

Werdet wie die Kinder… und verwehrt es ihnen nicht.

Gott spannt leise feine Fäden

Ich sass auf einer Bank oberhalb von Glarus und blies das Shofar für Gottes Volk. Tiefe kraftvolle Gemeinschaft mit Gott war mein Anliegen. Da hörte ich von weither ein unverständliches Rufen. Vielleicht ärgerte sich jemand über den lauten Klang meiner Posaune. Die folgend angenehme Stille wurde jäh gestört durch den Motorenlärm eines heranfahrenden Autos im Fahrverbot, zu mir hoch. Spontaner Ärger erfasste mich.

Eine Frau stieg aus und fragte zögerlich: «Entschuldigen Sie, haben Sie vor Kurzem das Shofar geblasen?» – «Ja, warum?!». Nachdem sie sich erklärt hatte, wich mein Zorn zunehmend einem Staunen. Sie wollte mich beschenken? Tatsächlich! Und dies aufgrund der verhallten Shofarklänge? Merkwürdig. Ein kleiner brauner Stoffbeutel wurde mir überreicht. Was da wohl drin sein mochte?

Die schenkende Frau hiess Franziska. Ihr Gebet, ihre Vision, ihre Mission heisst „Abendmahl to go“. Unser Gespräch gewann zunehmend an Tiefe. Ihr Mann, Andi, trat herzu. Aus Fremden wurden Freunde. Im herzlichen Austausch erzählte ich von starken Konflikten am Arbeitsplatz, begleitet von unverständlichen Massnahmen, die das Arbeitsklima vergiftet hätten.

In Christus vereint gingen wir ins Gebet, umarmten uns in tiefer Verbundenheit.

Zuhause erzählte ich meiner Frau Bettina von der aussergewöhnlichen Begegnung. Es liess mich nicht los. So lud ich Franziska und Andi spontan zu uns ein. Ebenso spontan sagten sie zu, und dies an ihrem letzten Ferienabend im schönen Glarnerland. Inniger Austausch, Gebet, Feier des Abendmahls mit gegenseitiger Salbung waren die Folgen. Daraus formten sich konkrete weitreichende Schritte der Versöhnung.

Bei einer Abschiedsfeier am Arbeitsplatz durfte ich meinen Chef und meinen geschätzten ehemaligen Mitarbeiter (dem völlig unerwartet gekündigt worden war) segnen und beschenken. Zwei Abendmahl-Säckli fanden so neue Besitzer. Tief berührt fanden die Zwei versöhnliche Worte, umarmten sich zum Abschied – der, dem gekündigt worden ist und der, der die Kündigung ausgesprochen hatte. Was für ein Wunder! Was für eine gewaltige Botschaft der Versöhnung! Gott sei die Ehre.

Und es bildeten sich weitere Kreise.

Im Team, bei der gesamten Belegschaft. Im Dezember 23 erhielten alle Mitarbeitenden unserer Institution die Einladung zur gemeinsamen Feier des Abendmahls mit anschliessendem Gebet frühmorgens vor Arbeitsbeginn.  Da ich mit meiner Frau ausser Land war, beschlossen wir, dort zur selben Zeit dasselbe zu tun. Und das nächste Datum 2024 steht bereits. Halleluja!

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Ein weiterer Kreis erschloss sich mir bei der Silvesterfeier. Eine leitende Mitarbeiterin klagte über einen Hörsturz im linken Ohr. Das Salböl, von Franziska geschenkt, mit festem Platz bei uns im Büro, kam nun ein weiteres Mal zum Einsatz. Ich durfte sie salben und segnen. Das Lied «Es kommt der König!», vorgetragen von unserem Wohnheimchörli, berührte die Herzen der Anwesenden. In harmonisch tiefer Dankbarkeit verabschiedeten wir uns vom 2023 ins Neue Jahr.

Als ich mit meiner Frau Bettina jüngst am Ferienhaus von Andi und Franziska vorbei spazierte, liessen wir das vergangene Jahr Revue passieren. Einen speziellen Ehrenplatz erhalten dabei die geschilderten Erfahrungen mit der Erkenntnis, dass unser grosser Gott sehr eigentümliche Möglichkeiten wahrnimmt, um mich, René, in tiefere Wahrheiten seiner Gnade zu führen, nämlich:

Die Feier des Abendmahls birgt Macht, Kraft, Sieg und Frieden und steht jederzeit jedermann jederfrau zur Verfügung.

Amen, so darf es sein!

Wenn Herzen sich öffnen

Es ist noch nicht so lange her seit ich mich «traue», selber das Abendmahl zu feiern. In der katholischen Kirche ist es üblich, dass nur der Pfarrer die Hostien verteilen darf. In mir lebte jedoch eine tiefe Sehnsucht nach mehr… mehr Intimität mit Jesus… noch mehr gefühlte Beziehung und vor allem mehr Augenblicke in Gottes Gegenwart. Sprich mehr von IHM und weniger von mir.

Ich durfte unseren beiden Buben beibringen, mit mir das Abendmahl zu nehmen. Zu Beginn nur bei familiären Streitigkeiten als grosser Friedensakt gedacht, dann immer häufiger. Und mittlerweile sehnen sie sich fast täglich danach – ohne mein Zutun. Ich staune über Gottes Wirken gerade durch Kinder… sie sind einfach heilig. Es hat sich als durch und durch beruhigendes und bodenspendendes Ritual am Abend etabliert und es verleiht jedem Tagesabschluss noch etwas Goldstaub: Alle schönen Momente, aber auch die Herausforderungen des Tages erhalten einen göttlichen Glanz – solange ich bei Jesus bin und er mit mir ist, macht irgendwie alles Sinn; auch wenn ich es mir rational denkend nicht immer erklären kann.

Manchmal erlebe ich bei mir selber einen Durchbruch, der sich nach einstürzenden Mauern anfühlt: Die Mauern der Hartherzigkeit, Selbstgerechtigkeit und anderer meiner Sünden. In diesen Momentaufnahmen fühle ich nur noch das Königskind in mir, welches vom Vater zärtlich liebkost wird und mir ins Herz flüstert: «Es wird alles gut – dir ist vergeben worden». Unfassbar schön. Das Gefühl der unermesslichen Dankbarkeit wird wieder dominierend.

Auch in unserer Tanzschule (mein Mann und ich sind beide vollberuflich Tanzlehrer) haben wir vor zwei Wochen einen WUNDERBAREN Segen erleben dürfen. Nebst dem regulären Tanzkursangebot habe ich seit circa einem Jahr einen überkonfessionellen Worship Dance aufgebaut mit einem wöchentlichen Anbetungstanzkurs sowie monatlichen Worship Dance Nights. In den ersten Aufbaumonaten haben wir in einer starken Zweierschaft oft eine halbe Stunde vor dem Anlass um Schutz und Führung gebetet und sporadisch auch Abendmahl genommen. Dann veränderte sich der Kursplan und es war nicht mehr möglich, davor noch zu beten. Als kürzlich meine Freundin überraschend mit ihrem Abendmahl-to-go-Beutel am Kursmorgen erschien, fühlte ich eine riesige Freude im Herzen – pure JOY!

Das Abendmahl wurde an diesem Morgen Teil der Anbetungszeit. Bevor wir mit dem Worship-Tanzen loslegten, haben wir mit allen Kursteilnehmenden gemeinsam das Abendmahl eingenommen – mit diesen prächtigen und so feierlichen Details im und am Beutel – und spürten ganz deutlich wie alle unsere Herzen neu ausgerichtet wurden. Wir waren schon vor dem Tanzen mitten in der Anbetung angelangt… tief drin… und fühlten die Führung vom Heiligen Geist und den warmherzigen Blick von Jesus, der uns im Geist so wohlwollend und lieblich in die Augen schaute! Es ist alles Gnade.

DANKE von Herzen an alle Beteiligten! Eine ermutigende, unsichtbare Kirche. Eine himmlische Familie zeichnet sich immer mehr ab und verleiht ein Zugehörigkeitsgefühl, welches uns diese Welt nicht zu schenken vermag. Einfach göttlich! Grazie, Padre. Ich freue mich wie ein kleines Kind auf alle Gnadengeschenke, welche noch folgen werden…

Das Blut Jesu heilt

Mit meiner 13-jährige Stute «Waseemah» bin ich über die Jahre mehr als 10’000 Kilometer im Gelände geritten. Wir sind ein gutes Team und haben manch Hürde zusammen überwunden.

Im Oktober 2022 erkrankte sie plötzlich an Hufrehe. Durch diese entzündliche Stoffwechsel-Erkrankung verändert sich der Huf. Sie konnte kaum noch darauf stehen. Zusätzlich wanderte ein Eiterherd hoch bis zum Gelenk. Als Waseemah nun immer häufiger liegen musste, legte sich wie eine dunkle Wolke um uns. Es war unklar, ob unsere Stute überlebt.

Um unseren Fokus auf Jesus selbst zu stärken und Frieden zu finden, feierten mein Mann und ich das Abendmahl dieses Mal im Stall. Wir segneten die Stute und baten, wie täglich, um Heilung durch die Kraft des Blutes Jesu.

«Im Bewusstsein meiner Grenzen, legte ich vertrauensvoll alles in seine Hand, denn ER wird es wohl machen.»

Philipper 4,7: «Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christo Jesu.»

Psalm 23,4: «Auch wenn ich wanderte im Tale des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.»

Inmitten dieser Situation konnten wir den Frieden des HERRN spüren.

Waseemah kann mittlerweile wieder im Schritt laufen und sie hat sich etwas stabilisiert. Ein Ende ist noch nicht in Sicht. Aber der Friede Gottes begleitet uns weiter unabhängig von dieser Situation. Weil unser HERR TREU IST!

Araber-Stute Waseemah – auf Deutsch: Die Schöne – auf dem Weg der Besserung.

Das Abendmahltäschchen habe ich übrigens geschenkt erhalten. Danke für diese wundervolle Idee.